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Frauenbericht: Frauen holen auf, sind aber finanziell im Nachteil

Bis ins Detail hat die Stadt Salzburg untersuchen lassen, wo und wie Frauen benachteiligt werden. Fazit: Manches hat sich verbessert - doch vieles bleibt noch zu tun.

Frauenbericht: Frauen holen auf, sind aber finanziell im Nachteil
Frauenbericht: Frauen holen auf, sind aber finanziell im Nachteil


Es ist ein ganz schöner Wälzer, der da am Ende herausgekommen ist. 256 Seiten stark ist der Frauenbericht, den die Stadt Salzburg erstmals nach einem Minibericht im Jahr 1999 herausgegeben hat. In der Landeshauptstadt haben die Frauen mit 52,8 Prozent Bevölkerungsanteil die Oberhand. Die zentralen Ergebnisse sind wenig überraschend. Die viel zitierte Einkommensschere zwischen Mann und Frau existiert nach wie vor. Durchschnittlich verdient eine Stadt-Salzburgerin monatlich netto 1208 Euro, während ein Mann 460 Euro und damit um fast 20 Prozent mehr verdient. Mit weniger Geld lässt es sich für Frauen auch immer schwerer über die Runden kommen als für Männer. 40 Prozent der Frauen gaben an, dass ihr Einkommen nicht oder gerade noch zum Leben ausreicht (Männer: 29,2 Prozent). Nur sieben Prozent können sehr gut von ihrem Einkommen leben - bei den Männern sind das doppelt so viele.

Alexandra Schmidt, Frauenbeauftragte der Stadt Salzburg, sagt: "Die Einkommensschere schließt sich nur sehr langsam, das liegt auch an der hohen Teilzeitquote. Frauen haben seit den 1980er-Jahren in vielen Bereichen aufgeholt. Sie haben eine höhere Erwerbsquote, höhere Bildungsabschlüsse, aber immer noch Einkommensnachteile und nicht die gleichen Chancen im beruflichen Fortkommen." Nur vereinzelt würden sie in hohe Positionen kommen. Besonders markant ist der Unterschied an der Universität. Während 61,5 Prozent der Studenten weiblich sind und Frauen bei den Erst- und Zweitabschlüssen klar vorn liegen, dreht sich der Spieß beim Aufstieg der Karriereleiter um. Bei Assistenten, Dozenten und Professoren sind Frauen klar unterrepräsentiert. Von 124 Professorenstellen sind nur 29 von Frauen besetzt.

Ausgewogener ist die Stadtpolitik. Frauen haben im Gemeinderat einen 40-Prozent-Anteil. Dieser Wert hat sich seit den Gemeinderatswahlen 1999 eingependelt. In der fünfköpfigen Stadtregierung findet sich aber nur eine Frau.

Für die Frauenbeauftragte fällt der Bericht insgesamt positiv aus. Die Frauen holten auf. "Es geht vielen Frauen gut und es hat sich in 15 Jahren einiges getan - beispielsweise bei der Nachmittagsbetreuung von Kindern", sagt Schmidt.

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